| 
		   Aufgabe I: | 
          
		  Gegeben sind die Standard-Elektrodenpotenziale
      für   Cu/Cu2+: 
		    +0,35V,   
		  Au/Au3+: 
		    +1,42 V
      und   2Cl¯/Cl2: 
		    +1,36 V | 
         
        
          | 
			
			Arbeitsaufträge 
             
			 
            Lösungen: 
           | 
          1. | 
          Berechne die Elektrodenpotenziale für alle drei
      Systeme bei Ionenkonzentrationen von 0,5 mol/L und 0,0005 mol/L.
      Differenziere deine Berechnungen nach folgenden Methoden: 
            Zur Erinnerung: Kathode ist der 
		   
            - Pol oder die Zelle mit der 
			größeren
            Ionenkonzentration.
			Für das System  Cu/Cu2+ = +0,35V gibt es zwei
                    Lösungen:  
                    
                    Lösung 1: c(Cu2+) = 0,5 mol/L ==> Reduktionsseite,        
            +Pol, Kathode 
                    
                    Lösung 2: c(Cu2+) = 0,0005 mol/L. ==> Oxidationssseite,  -Pol, Anode. 
                    
                    Methode A:  Zunächst ist das Potenzial jeder
                    einzelnen Halbzelle zu berechnen, also der mit der
                    Konzentration c(Men+) = 0,5 mol/L und der mit
                    0,0005 mol/L. Danach wird die Differenz gebildet: 
             ΔE
                    = E(Kathode) - E(Anode) = E°Akz
                    - E°Don 
      
	  EAkzeptor = E° + 0,059/2 V * lg {c(Cu2+)}  
                    
      = 0,35 V + 0,059/2 * lg(0,5) = 0,35 V +
                            0,059/2*(-0,3010) =  0,3411 V 
                    
      = E-Akzeptor, Kathode, +Pol,
      Reduktionselektrode 
        In der Zelle mit der  konzentrierten  Lösung werden Metallionen 
		reduziert, damit Ionen
        aus der Lösung gehen und deren Konzentration sich verringert. 
      EDonator = E° + 0,059/2 V * lg {c(Cu2+)} 
                   
      = 0,35 V + 0,059/2 * lg(0,0005) = 0,35 V +
                            0,059/2*(-3,3010) =  0,2526 V 
                   
      = E-Donator, Anode,  - Pol,
      Oxidationselektrode 
        In der Zelle mit der  verdünnten Lösung werden die Metallatome 
		oxidiert, damit
        Ionen in die Lösung hineingehen und deren Konzentration sich vergrößert. 
      
	  Differenz der Potenziale: 
      
       U = ΔE = EKath
      - EAn = EAkz - EDon = 0,3411 V - 0,2526 V
      =  0,0885 V 
      
      Methode B:  
	  Die Nernst-Gleichung wird aufgestellt und umformuliert,
      dann erst die Werte eingesetzt. 
      Da Akzeptor- und Donator-Halbzelle das selbe Standardpotenzial
          haben E° haben, kann 
          es aus der Beziehung U = ΔE
          = EKath - EAn auch herausgerechnet werden. 
          Damit gilt: 
          U    = ΔE = 0,059/2 V
          * lg {cKath(Cu2+)/cAn(Cu2+)}
          = 0,059/2 V * lg {0,5 mol/L /0,0005mol/L} 
                 = 0,059/2 V * lg {1000} = 0,059/2 V*
                                        3 
          DE 
          
			= 0,0885 V 
          
          
         
         | 
       
      
         | 
        2. | 
        
		
		Vergleich der
          Werte bei beiden Methoden: 
           Bei beiden Methoden kommt dasselbe Ergebnis heraus. 
            Fazit: 
			Für Redoxsysteme, bei denen es sich in der Donator-
            und Akzeptor-Halbzelle um dieselbe Metall-/Metallionen-Kombination
            handelt, kann das Standardpotenzial aus der Gleich eliminiert
            werden. Es gilt die Nernst-Gleichung in der Form: 
              ΔE
            = 0,059/n V * lg {cKath(Men+)/cAn(Men+)} 
                     = 0,059/n V * lg 
			{c(konz.Lsg) /
            c(verd.Lsg)} 
                     = 0,059/n V * lg {c(Akz) /
            c(Don)} 
                     = 0,059/n V * lg {c(Oxidation) / c(Reduktion)} 
          
		  Für Au/Au3+ 
			  mit E° = 1,42 V und
          c(konz) = 0,5 mol/L und c(verd) = 0,0005 mol/L gilt: 
          ΔE = 0,059/n V * lg {cKath(Men+)/cAn(Men+)}
          = 0,059/3 V * lg{0,5 mol/L / 0,0005 mol/L} 
                = 0,059/3 * V * 3 
                =  
		  0,059 V 
          
        	
         
          Fazit: 
		  Aus dem Vergleich der Cu/Cu2+ - und Au/Au3+-
          Systeme wird deutlich: bei Konzentrationszellen mit identischen Ionen
          in beiden Halbzellen kommt es auf das Standard-Potenzial nicht an,
          lediglich die Konzentrations-Differenz bestimmt das Potenzial des
          Gesamtsystems bzw. der Zellen. 
        Für 
		2Cl¯/Cl2: 
        
		+1,36 V gilt: 
    E = E° + 0,059/2 V * lg {1/c2(Cl¯)}
                              = E° - 0,059 V * lg c(Cl¯)} 
    Reaktionsgleichung: 2 Cl¯ <===> Cl2 (aq) + 2 e¯ 
	 
    E = 0,059/2 V * lg {p(Cl2) / c2(Cl¯)} 
        Bei Reaktionen, an denen sowohl  gasförmige  als auch  gelöste
         Stoffe
        beteiligt sind, kann man  nebeneinander
         die  Zahlenwerte der Druckangaben
        (in bar)  und  Konzentrationsangaben in (mol/L) verwenden. 
        Nach der Allgemeinen Gasgleichung p * v = n * R * T gilt: 
                                                              
                  
        p = n/V * R * T und damit 
                                                               
                 
        p = c * R * T 
        Ist p(Cl2) = 1 bar = 105 Pa, dann gilt: 
    E = E° +    R  *  T   
        * lg {1/c2(Cl¯)}
        = E° -   R * T * lg{c(Cl¯)}                 
	
                                     2 * M * F                                        
        M * F 
		
		E = E° + 0,059 V  * lg      1    
		    =  E° + 
		0,059 V * (-lg{c2(Cl¯)} 
		                  
		2                
		{c2(Cl¯)}                 
		2                             
		 
		   = E° - 0,059 V * lg{c(Cl¯)}                                                        
	 
		
		  
									Anwendung: Für c(Cl¯)
                                  = 0,5 mol/L gilt dann:   
									Konz. Lsg.=
                                  Anode = Oxidation = Donator  
		= -Pol 
    
	EAn = E° - 0,059V * lg {c(Cl¯)}
                              = +1,36 V - 0,059 V * (-0,3010) = 1,36 V + 0,0178
                              V 
                                      =   
	1,3778 V 
    Für c(Cl¯) =
                                  0,0005 mol/L gilt dann:   
	Verd. Lsg. =
                                  Kathode = Reduktion = Akzepor = 
	+Pol 
    
	EKath. = E° - 0,059V * lg {c(Cl¯)}
                              = +1,36 V - 0,059 V * (-3,3010) = 1,36 V + 0,1948
                              V 
                                         
                              =   
	1,5548 V 
                  Vereinfachung    : DE =
                  0,059/n V * lg {c(Oxidation) / c(Reduktion)} 
                                       
                            
                  = 0,059 V * lg (0,5 / 0,0005 ) 
                                           
                        
                  = 0,059 V * 3 
                  
                          
					DE =
                    0,177 V
				  
        
      			
       
                  Fazit: Auch bei Nme-Reaktionen im gleichen
                  Ionensystem gilt die Nernst-Gleichung 
		Man  beachte den
        Vorzeichen-wechsel und den  Wegfall der 2! 
		im Detail: 
		 
		Anwendung der 
	
	Exponentenregel:                                                                                                    
		negatives Vorzeichen   
		Anwendung der 
		Quotientenregel: 
		
		Wegfall der 2!  
		  
		  
     | 
       
      
         | 
        3. | 
        
          
            
              | 
				Unterschiede | 
              
				Me <====>
            Men+ | 
              
				2 NMe¯
            <====> NMe2 | 
             
            
              | Konzentrierte Lösung | 
              
				E-Akzeptor | 
              
				E-Donator | 
             
            
               | 
              
				Kathode | 
              
				Anode | 
             
            
               | 
              
				+-Pol | 
              
				-Pol | 
             
            
               | 
              
				Reduktion | 
              
				Oxidation | 
             
            
              | Verdünnte Lösung | 
              
				E-Donator | 
              
				E-Akzeptor | 
             
            
               | 
              
				Anode | 
              
				Kathode | 
             
            
               | 
              
				-Pol | 
              
				+Pol | 
             
            
               | 
              
				Oxidation | 
              
				Reduktion | 
             
           
     | 
       
      
         | 
         | 
        
     | 
       
      
        | 
		Aufgabe
          2: | 
        Eine Halbzelle, bestehend aus verschiedenen Anteilen der
          Lösungen von Eisen(II)-sulfat und Eisen(III)-chlorid, in
          die eine Pt-Elektrode eingesetzt wird, wird mit einer Zink-Halbzelle
          kombiniert, in der die Zn2+-Ionenkonzentration c(Zn2+) 
		= 0,1 mol/L beträgt. Dabei ist die Konzentration der  
		Eisen(II)-sulfat-Lösung
          doppelt so groß wie die der Eisen(III)-chlorid-Lösung. | 
       
      
        | 
		Arbeitsauftrag:
             
          Lösungen: 
         | 
        Berechne die Zellspannung! 
          
          Zusatzinformation: E°(Zn/Zn2+) = - 0,76 V;
          E°(Fe/Fe2+) = - 0,41 V; E°(Fe2+/Fe3+)
          = +0,77 V
          
          
          Die Bedingung über die Konzentrationsverhältnisse ist der
          Schlüssel zum Verständnis der Aufgabe: 
             1
          * c(Fe2+) = 2 * c(Fe3+) 
          Zellspannungsberechnung: 
          
          
		  Potenzial der Zn/Zn2+-Halbzelle:  
          
                                              E = E° + 0,059/2 V * lg c(Zn2+)
                                              = 0,76 V + 0,059/2 V * lg(0,1) 
             = - 0,76 V + (-0,0295)V 
             = - 0,7895 V 
          
		  Potenzial der Fe2+/Fe3+-Halbzelle:                                                
          Red <==>
                                                  Ox + n*eG 
          E = E° + 0,059 V * lg {c(Ox)
                                                  / c(Red)}                                          
          Fe2+          Fe3+ 
             = + 0,77 V * lg {c(Fe3+)
                                                    / c(Fe2+)}                                             
          E-reich      E-arm 
           
          Potenzial der Zn/Zn2+-Halbzelle ist der
          Oxidationsvorgang = E-Donator, weil negatives Standard-Potenzial! 
          dem steht gegenüber das Potenzial der Fe2+/Fe3+-Halbzelle
          = E-Akzeptor, weil positives Standard-Potenzial! 
          Wenn Zn der Elektronendonator ist, dann läuft die Reaktion von Fe3+
          zu Fe2+: Fe3+  + 1 e¯  —> Fe2+ 
          
          Dann ist   E  = E° + 0,059 V * lg (1 / 2) , weil die Bedingung gilt:
          1 * c(Fe2+) = 2 * c(Fe3+) 
                             = 0,77 V + ((0,059 V * (-0,3010)) = 0,77 V - 0,0178 V 
                          
            = 0,7522 V 
          Dann gilt:  U = DE = EKath
          - EAn = 0,7522 V - (- 0,7895 V) 
          
                             
          
          = 1,5417 V 
          
          
           
         | 
       
      
        | 
		Aufgabe
          3: | 
        Permanganat-Ionen sind in saurer Lösung gute
          Oxidationsmittel. | 
       
      
        | 
		Arbeitsaufträge: | 
        1. | 
        Vergleiche die verschiedenen Redoxpotenziale der
          Reduktion von Permanganat-Ionen miteinander. | 
       
      
         | 
        2. | 
        Begründe, weshalb die Oxidationswirkung einer KMnO4-Lösung
          mit geringer werdender H+-Ionenkonzentration abnimmt.
		
             Zusatzinformation: 
			Redoxpotenziale verschiedener
            Permanganat-Reaktionen. 
            MnO4¯ 
                                        + eG   
                          
            <===> MnO42-                    
            E° = 0,56V 
            MnO4¯  + 2H2O + 3
          e¯  <===>
            MnO2(s)
          + 4 OH¯   E° = 0,59 V 
            MnO4¯ 
                                        + 4H+ + 3 e¯   
            <===> MnO2(s)
                                        + 2 H2O   E°= 1,69 V 
            MnO4¯ 
                                        + 8H+ + 5 e¯    
            <===> Mn2+
                                        + 4 H2O       
            E° = 1,51 V 
         | 
       
      
        | Lösungen: | 
         | 
        
		 
			Zugrundeliegende Redoxreaktion ist: MnO4¯ 
          + 8 H+ + 5 e¯     <===>
          Mn2+ + 4 H2O 
          Allgemein:                                              
          Ox     +        
          n*e¯    <===>  
          Red
			 
           
          
		  Anwendung Nernst:  
        E  = E° + 0,059/5 V * lg {c(Ox) / c(Red)} 
              = E° + 0,059/5 * lg {c(MnO4¯)
          * c8(H+) / c(Mn2+)} 
          E = 1,51 + 0,059/5 * lg {c(MnO4¯)/c(Mn2+)}
          + lg c8(H+) 
          Anwendung der Produkt-bzw. Quotientenregel und der Definition 
			 -
          lg c(H+) = pH 
Dann wird: E = E° + 0,059/5 V * lg {c(MnO4¯)/c(Mn2+)}
          - 8 * pH} 
          oder:             
          = E° + 0,059/5 V * lg {c(MnO4¯)/c(Mn2+)}
          -(0,059/5 * 8 * pH) 
                                
          = E° - 8* 0,059/5 V * pH + 0,059/5 V * lg {c(MnO4¯)/c(Mn2+)} 
                                
          = 1,51 V - 0,0944 * pH + 0,059/5 V * lg {c(Ox)/c(Red)} 
          
          Annahme:   
		  Nimmt
          man an, dass c(Ox)/c(Red) = 1 : 1 ist, dann ist 0,059/5 V * lg (1/1) =
          0 ! 
          Dann gilt:   
			E = E° -
          0,0944 * pH. 
           
  | 
       
     
Quelle: Tausch/v. Wachtendonk: Chemie SII Stoff-Formel-Umwelt, S. 185 ff,
Bamberg 2004, leicht verändert 
            
Tausch/v. Wachtendonk: Chemie 2000+, Band 2, 35 ff, Bamberg 2004, leicht
verändert
 
  
		
		Siehe dazu auch
		Beispiele
zur Anwendung der Nernst-Gleichung
(II) im pdf-Format und
		Beispiele
zur Anwendung der Nernst-Gleichung
(II) im WordPerfect-Format 
		update am: 
		02.02.21                                                                      
		
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